In Ton gebrannte Zeit - Neolithische Keramikgefäße aus der Unstrut-Hainich-Region

Kulturhistorisches Museum
12.06.2015 - 30.11.2015
In der Unstrut-Hainich-Region sind aus der über 3000 Jahre währenden Periode des Neolithikums bislang elf verschiedene archäologische Kulturen durch ihre jeweils spezifische Keramik nachgewiesen.
Durch Einwanderung von ursprünglich im mittleren Donaugebiet beheimateten frühen Bauern erreichte eine neue Wirtschaftsweise durch Landwirtschaft die fruchtbaren Lössgebiete Mitteldeutschlands etwa um 5500/5400 v. Chr. Neben vielen neuen Techniken und Bräuchen hielt mit den ersten sesshaften Bauern auch die Herstellung von gebrannten Tongefäßen (Keramik) als Speise- und Trinkgeschirr sowie als Vorratsbehälter Einzug in die Region.
Andere materielle Hinterlassenschaften aus dieser Zeit sind kaum zu finden, meist haben sie sich im Boden aufgelöst oder wurden bei der Nutzung des Bodens zerstört. Aufgrund ihres festen Brandes hat sich Gefäßkeramik hingegen gut erhalten und gehört daher zu den besonders wichtigen Fundstücken.
Da sich Form und Dekor im Laufe der Zeit wandelten, wurden sie von der Forschung schon früh zur Bestimmung von archäologischen Kulturen genutzt. Ganze Gefäße, oft aber auch nur Scherben, dokumentieren mit ihrer charakteristischen Form und Verzierung die typologische Entwicklung und räumliche Verteilung der frühen Bauern in dieser über 3000 Jahre währenden Periode. Sie zeigen sozusagen „In Ton gebrannte Zeit“.
Die Sonderausstellung zeigt dazu in chronologischer Abfolge eine Auswahl charakteristischer Gefäße und Fragmente dieser in der Unstrut-Hainich-Region beheimateten Kulturen und bietet einen Einblick in die Vielfalt der Formen, Ornamente und Verzierungstechniken.