200 Jahre Baden am Lindenbühl. Von der Badeanstalt zur Thüringentherme

Seit 29. November 2022 in der Thüringentherme

Die 200-jährige Badegeschichte am Lindenbühl begann mit der Badeanstalt von Johann Christian Jeske. Neben einem Wasserbecken gab es damals schon eine Schwitz- und Dampfbadestube. Nachfolger über viele Jahre war die Familie Mischke. Das 1890 von ihr errichtete „gedeckte Schwimmbecken“ war das erste Hallenbad in Mühlhausen und das zweite in Thüringen überhaupt.

Im neuen Mischkebad konnten von Anfang an Frauen am Schwimmunterricht teilnehmen. Hier gründete sich der erste Schwimmverein Mühlhausens – der Sanitätsschwimmklub Neptun. Christoph Ferdinand Mischke war auch der Erste, der das Schulschwimmen anbot.

In den 1920er Jahren wuchs der Renovierungsbedarf des Bades. Ein zusätzlicher Kohlemangel führte während des Zweiten Weltkriegs zu zeitweiligen Schließungen. Nach 1945 waren die verbliebenen Wannen- und Duschbäder für die Mühlhäuser sehr wichtig, denn viele besaßen kein eigenes Bad.

Der Enteignung der Familie Mischke folgte eine Sanierung durch das „Nationale Aufbauwerk“ in der DDR. So konnte das Stadtbad an der Leninstraße bis 1985 weiter betrieben werden. Die neue Thüringentherme am alten Standort wurde innerhalb von vier Jahren gebaut und 1998 eröffnet.