Roms verlorene Provinz - Archäologische Spuren in Thüringen

28. September 2020 bis 26. September 2021: Kulturhistorisches Museum
Das heutige Thüringen war nie längere Zeit vom römischen Militär besetzt. Aufgrund eines ungewöhnlich reichen Spektrums an provinzialrömischen Bodenfunden gilt es trotzdem als Schlüsselregion für die Rekonstruktion der römisch-germanischen Beziehungen. Zwar wurde im Schutz des römischen Militärs rechts des Rheins um Christi Geburt begonnen, eine mit den römischen Provinzen vergleichbare Infrastruktur aufzubauen, römisches Recht zu sprechen und Bodenschätze auszubeuten, doch führten teils verlustreiche Kämpfe mit den einheimischen Stämmen zum Rückzug der römischen Truppen an die Rhein-Donau-Linie. Das thüringische Siedlungsgebiet besaß jedoch immer ein ganz besonderes Verhältnis zum mächtigen Nachbarn.
Anhand einer Auswahl an entscheidenden Fundstücken aus ganz Thüringen sowie aufsehenerregenden Neufunden aus dem Unstrut-Hainich-Gebiet wird in der Ausstellung die Geschichte eines wechselvollen Verhältnisses das erste Mal für Thüringen zusammenhängend erzählt (1. Jh. v. Chr.–5. Jh. n. Chr.).