Dauerausstellung im Museum St. Marien | Müntzergedenkstätte

"Thomas Müntzer - Fakten und Fiktionen"

Der radikale Reformator Thomas Müntzer polarisierte über Jahrhunderte. Als begnadeter Prediger gewann er vielerorts eine große Anhängerschaft. Von den jeweiligen Landesherren wurde er jedoch vertrieben und verfolgt. Der Versuch Müntzers seine reformatorischen Ideen umzusetzen, kostete ihn schließlich das Leben.

Die Ausstellung informiert über den Theologen und Reformator Thomas Müntzer, der 1525 in der Marienkirche predigte und anschließend mit Mühlhäuser Aufständischen in den Bauernkrieg zog.

Ein von Martin Luther und seinen Anhängern negativ besetztes Bild Müntzers als „Aufrührer“ und „Unruhestifter“ wirkte weit hinein ins 20. Jahrhundert. Ab dem ausgehenden 18. Jahrhundert bewerteten dann Historiker, Dichter und Publizisten auch das positive Wirken des Reformators. In der DDR wurde Müntzer schließlich zum „Bauernführer“ stilisiert. Straßen, Schulen, Betriebe und selbst Truppenteile der Nationalen Volksarmee wurden nach ihm benannt. In der bildenden Kunst entstanden in den 1950er und 1970er Jahren zahlreiche Grafiken, Gemälde, Skulpturen, Büsten und Denkmale. Sein Abbild erschien zudem auf Medaillen, zierte Gläser, Bierkrüge sowie Geldscheine. Die Anerkennung Thomas Müntzers als Theologe und Reformator kam spät. Heute gilt er als eine der zentralen Figuren der deutschen Reformation.

Multimedia-Projektionen und moderne Kunstwerke ergänzen die Schau in der Predigtstätte Thomas Müntzers.

Öffnungszeiten und Eintrittspreise

Blick in die Ausstellung | Foto: Tino Sieland
Multimedia-Projektionen in der Ausstellung | Foto: Tino Sieland
Detail aus der Skulpturengruppe „Ruf – Leid – Aufbruch“, 1989, von Klaus-Michael Stephan | Foto: Tino Sieland